Großer Falzaregoturm – Dibona

Großer Falzaregoturm – Dibona

Die “Dibona” auf den Großen Falzaregoturm ist eine der elegantesten Linien am Falzaregopass. Der südtiroler Bergführer aus Cortina zählte zu Lebzeiten, zu den wohl besten Alpinisten seiner Zeit. Neben seinen zahlreichen klettertechnischen Meilensteinen in den Dolomiten hat mich Dibona schon sehr früh in meinem alpinen Leben beeindruckt. Und zwar durch die Erstbegehung der Ödsteinkante, die zu meinen Lieblingstouren in der Heimat zählt. Beim durchblättern des Dolomitenführers entscheiden wir uns spontan nach einem Teller Spaghetti am Falzaregopass die Tour am kommenden Tag anzugehen.

Großer Falzaregoturm

Klettergenuss in der 6.SL

Traumhafte Kletterei in der schwarzen Platte

Falzaregotürme

Die Falzaregotürme kenne ich bislang lediglich vom vorbeifahren, bzw. vom vorbeifliegen. Geklettert bin ich bis dato dort noch nichts. Für den großen Falzaregoturm über die Dibonaführe kann ich mich jedoch sofort begeistern. Der verhältnismäßig kurze Zustieg und die schöne Kletterei locken viele Seilschaften in diese Route, wodurch es ratsam ist früh zu starten oder entgegen der  Norm einzusteigen. Wir entscheiden uns für einen frühen Start in diese formschöne Südostwand. Für Nachmittag sind Gewitter prognostiziert, und wenn dies eintrifft, wollen wir bereits bei einem Kaffee beim Ausganspunkt Ristorante Grill “Da Strobel” sitzen.

Großer Falzaregoturm – Dibona – In der traumhaften 6.SL

Dibonaführe

Die Tour selbst ist eine äußerst abwechslungsreiche Unternehmung. Kurze Verschneidungen, wechseln sich immer wieder mit fotogenen Quergängen oder  hübschen Wandstellen ab. Nach oben hin nehmen die Sicherungsmöglichkeiten etwas ab, dies stört jedoch die Homogenität der Route nicht im Geringsten. Es ist immer wieder möglich mobile Sicherungsmittel zu legen, aber nicht wirklich notwendig. In der oberen Verschneidungslänge wünscht man sich vielleicht einen zusätzlichen Haken, doch befindet man sich erst einmal mitten drin, ist die Sache nur noch halb so wild. Die Schwierigkeit der Route übersteigt dabei den oberen 5. Grad nicht, diese muss jedoch sehr zwingend geklettert werden. Persönliches Highlight der Route war die griffige schwarze Platte im Mittelteil, sowie der darauffolgende Quergang. Obwohl man sagen muss, dass ich keine der 10 Seillängen als schlecht bezeichnen würde. Klettergenuss pur.

Am Gipfel angekommen genießen wir das Privileg, den Moment für uns alleine zu haben und begeben uns auf den Abstieg. Nach zwei Abseilstellen und ein paar kurzen Abkletterstellen sind wir auch schon wieder beim Ausgangspunkt.

Hard Facts

  • Gebirge: Dolomiten
  • Route: Dibona Führe
  • Schwierigkeit: V+
  • Wandhöhe: 345m
  • Erstbegeher: I. Dibona, A. Dibona und De Stefani 1934

Tipps und Infos:

  • Material: 50m Halbseile, 13 Exen (verlängerbar), ggf. Fr. 0,75 – 1 – 2 und ein Set Klemmkeile, lange Bandschlingen
  • Führerliteratur:
  • Durch den starken Andrang empfiehlt sich ein früher Start
  • Auf Seilreibung in der 6. Seillänge achten (Bandschlingen zum verlängern)

Fazit

  • Wunderschöner Klassiker der ersten Stunde
  • Abwechslungsreiche Kletterei
  • Sehr gute Felsqualität
Von |2020-08-24T11:38:05+02:00Februar 2nd, 2020|Dolomiten, Klettern|

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